Der Name Melanie Oesch sagte mir nicht viel. Knapp waren da die Begriffe Volksmusik, Familienensemble und Jodeln abgespeichert. Erst als ein guter Freund, der von meinen Kinderbuchkolumnen weiss, mich auf das Werk der Interpretin aufmerksam gemacht hat, wurde ich neugierig. «Elin – das Baumzwergenmädchen» ist der Titel des Buches. Knapp 60 Seiten stark erzählt es von Reichtum jenseits der Finanzen. Über Schreibprozesse, internationale Wortkombinationen und zukünftige Projekte durfte ich mich mit Melanie Oesch persönlich unterhalten. Viel Vergnügen.
 
In einem Artikel der BZ stand, Sie seien vom Werd&Weber Verlag angesprochen worden. Ging es dabei direkt um ein Kinderbuch?
Nein, Grund für das Gespräch war unser Jubiläum bei «Oesch’s die Dritten». Während dem ersten Treffen haben wir dann die Möglichkeit eines Kinderbuchs erwogen. Eine Herausforderung, die ich nur zu gerne angenommen habe. Ich schreibe schon immer, wäre gerne Journalistin geworden und konnte mir mit dem Buch einen Traum erfüllen.
 
Was ist ein Baumzwerg? Und wie ist die Geschichte entstanden?
Diese Figuren wurden während Waldspaziergängen mit meinen Grosis erschaffen. Als kleines Mädchen ängstigten mich die mächtigen Wurzelwerke alter Bäume. Mit der Erfindung dieser Naturwesen war die Furcht vergessen. Diese und viele weitere Momente waren die Inspiration für die Geschichte, die beim täglichen Schreiben gewachsen ist.
 
Mir ist beim Lesen aufgefallen, dass in dem Buch Helvetismen wie «verzworgelt» auf deutsche Ausdrücke wie Sperling treffen. Wie kommt das?
Mit «Oesch’s die Dritten» bin ich oft in Deutschland und Österreich unterwegs. Wir arbeiten mit Musikern vor Ort, da mischen sich die Sprachen, wachsen zusammen. Ich entscheide mich nicht bewusst für dieses oder jenes Wort – die Nutzung ist spontan und bietet Raum für Gespräche wie dieses.
 
Gibt es schon ein neues Schreibprojekt?
Ja, Elins Geschichte ist nämlich noch nicht zu Ende. Sie wird mit ihrer Freundin Berta der Waldohreule auf Reisen gehen. Und schon diesen Herbst können Neugierige lesen, was den beiden Weltentdeckerinnen alles widerfährt.