Ueli Maurer ist auf Werbetour für die Gripen-Kampfjets. In mehreren seiner Reden vergleicht er diese mit Haushaltsgegenständen und stellt dann die Frage: „Was haben Sie daheim, das länger als 30 Jahre im Einsatz ist? Ausser meiner Frau musste bei uns eigentlich alles ersetzt werden.“ Diese Äusserung löste Debatten aus. Als die Sequenz in den Nachrichten lief, habe ich meinen Mann nach seiner Meinung gefragt. „Eigentlich macht er seiner Frau damit doch ein Kompliment.“ „Wie bitte?“ „Die Liebe ist das einzige, was alle Veränderungen überdauert.“ „Aber du sagst ‚das Einzige‘ weder die Liebe noch Ueli Maurers Frau sind sächlich.“ „Nein sie ist keine Sache. Aber das sind sprachliche Finessen, an so etwas denken Männer nicht bei einer Unterhaltung. Ueli Maurer hat seinen Zuhörern einen nachvollziehbaren Vergleich geliefert. Er bietet Identifikationsfläche.“ „Aber ist das Humor?“ „Es handelt sich ja nicht um einen Witz, es ist ein Schmunzler am Rande. Statt sich zu empören sollten die Journalisten mal Ueli Maurers Frau nach ihrer Meinung fragen, das wäre viel interessanter.“ „Was denkst du würde sie sagen?“ „Ich denke, sie würde ihn mit einem Schmunzeln für seine Unachtsamkeit schelten.“ „Du meinst im Stil von ‚Recht hetsch…‘“ – „aber schwiege setsch“, vervollständigte mein Mann.