Ich habe Peach Webers «Zwerg Stolperli» mehr als einmal gelesen. Das lag zuerst an meinem Neffen. Einmal vorgetragen, wollte er die Geschichte immer wieder hören. Ich habe versucht, den Text mit seinen Augen zu betrachten. Seine offene Neugier hat mich angesteckt und ich habe meine Fragen dem Autor geschickt. Lesen Sie doch, was Peach Weber über Idee und Entstehung seines Kinderbuchs berichtet. Mehr über den Halbtax-Filosofen, wie er seinen Beruf selbst bezeichnet, findet sich ausserdem auf www.peachweber.ch
 
Warum haben Sie sich in dem Buch für Schriftdeutsch entschieden, wo die Geschichte doch gleichzeitig von schweizerdeutschen Wortschöpfungen geprägt ist?
Es war für mich immer klar, die Geschichte in schriftdeutscher Sprache zu schreiben. Genau so klar war es, dass darin Helvetismen vorkommen und sie insgesamt einen schweizerischen Touch haben soll. Ich habe mir eine Mundart-Version eigentlich gar nicht durchgedacht, denn da besteht auch immer ein wenig das Problem mit den verschiedenen Dialekten. Meine Grundidee war sowieso, dass das Grosi ihrem Enkel die Geschichte erzählt und das dann in ihrer Mundart tut.
 
Mit Ihren Programmen begeistern Sie das Publikum über Generationen hinweg. Auch Ihre Kolumnen haben trotz aktueller Bezüge immer etwas Zeitloses, warum jetzt explizit ein Kinderbuch?
Nun, es sind für mich auch ganz verschiedene Dinge. Das Programm soll die Leute zwei Stunden unbeschwert lachen lassen. Meine Kolumnen sollen ein ernstes Thema humorvoll beleuchten. Und das Kinderbuch soll Kinder unterhalten und vielleicht auch noch ein oder zwei Denkanstösse enthalten.
 
Hatten Sie die Geschichte von Beginn weg im Kopf oder ist sie mit dem Schreiben gewachsen?
Die Grundidee habe ich schon längere Zeit mit mir herumgetragen. Im Gespräch mit René Lehner, einem befreundeten Comic-Zeichner, haben wir die Geschichte in eine Form gebracht, die uns beiden gefallen hat. Es war für mich eine neue Erfahrung, denn sonst erarbeite ich ja alles alleine. Die Arbeit mit René war sehr inspirierend, das funktioniert nicht mit vielen Menschen.
 
Wie wurden Text und Bild miteinander verwoben?
Die Arbeit war sehr effizient. Denn ich bin ziemlich ungeduldig. Wenn es nicht vorwärts geht, verleidet mir die Sache schnell. Aber René sprudelt vor Ideen und wir haben uns gut ergänzt. Er hat es von der zeichnerischen Seite betrachtet und das hat uns wieder zu Ideen für die Geschichte gebracht.