Diese Woche hat mich ein Radiobeitrag beschäftigt. Der Moderator begleitete eine Frau, die sich zur Brustvergrösserung entschieden hatte. Plastische Chirurgie aus reinem "Schönheitsbedürfnis". Ich schrieb der Redaktion eine Mail ins Studio, warum in diesem Zusammenhang nicht auch auf der Info-Monat Brustkrebs thematisiert worden ist. Sie bedankte sich für den Hinweis, der Info-Monat werde zu einem späteren Zeitpunkt ins Programm aufgenommen. Das ist höflich, das ist legitim - und doch blieb die Wut in meinem Bauch. Wir beschäftigen uns also lieber mit Fragen nach unserem Aussehen als nach unserer Gesundheit. Unser Aussehen als Aspekt persönlichen Erfolges? Und wir übernehmen die Bewertungsskala von Gesellschaft und Medien? Statt uns zu fragen, wie es uns geht im Alltagsstress des Berufes oder der Familie? Sorgen wir für unsere Gesundheit? Manchmal, aber meistens verpacken wir unseren nach fremden Vorstellungen mangelhaften Körper lieber sorgfältig - oder lassen ihn neu gestalten um in der Wertetabelle der Gesellschaft aufzusteigen.
