Wir sassen im Auto, hatten gerade die Grenze in Basel passiert und fuhren Richtung Kiel als mich die Erkenntnis schockierte: Mehr als die Hälfte des Jahres 2012 ist rum. Auf dem Weg in den Urlaub, als ich etwas Distanz zwischen mich und meine Alltagswelt gelegt hatte, offenbarte sich dessen Dichtheit. Ich hatte sogar vergessen, ob ich für 2012 gute Vorsätze gefasst oder mir besondere Ziele gesetzt hatte. Doch mit jeder Seite, die ich in meinem Reisetagebuch füllte, kamen das Schreiben und ich uns wieder näher. Die Angst, den perfekten Satz immer knapp zu verpassen, rückte in den Hintergrund. Ich traute mich an alte und neue Geschichten. Was aus ihnen werden wird, weiss ich nicht. Doch ich frage mich weniger, wo in meinem durchgetakteten Alltag das Schreiben Platz finden soll. Eher plane ich das Schreiben ein und schmeisse anderes raus. Das klappt nicht immer, ich übe fleissig. Wollen Sie nicht mitüben? Besorgen Sie sich eine Pinnwand oder eine durchsichtige Plexiglasplatte in der Grösse Ihres Schreibtischs. Darauf beziehungweise darunter haben auf jeden Fall weisse Notizpapiere Platz. Notieren Sie auf den Zetteln, was Ihnen begegnet: Ulkige Worte, spannende Nachrichten, Sätze, Charakteristika künftiger Romanhelden und und und. Wenn Sie die Inspiration spüren, legen Sie ein Notizbuch bereit und schreiben Sie. Ungefähr einmal im Monat würde ich in dieser Sammlung Platz schaffen. Sie können die Papiere in einer Mappe aufbewahren, so lange es sich richtig anfühlt. So finden neue Worte, Visionen und Ideen den Weg zu Ihnen.