Ich weiss, April ist nicht die typische Reisezeit. Aber gerade darum ideal für meinen Mann und mich. Die äussere Bewegung, die Autofahrt gen Norden, die Schiffsreise versetzt unsere Gedanken in Bewegung. Jenseits von Betten machen, Artikel schreiben, Elektroartikel verkaufen oder Wäsche waschen, taucht die Frage nach dem Sinn des Lebens wieder einmal auf. Ich stelle dabei nicht mein gesamtes Leben in Frage. Ich spüre Freude an der Sprache, an den Möglichkeiten der Worte. Ich wage ein Experiment und unternehme sprachliche Alltagsreisen. Wie liesse sich beispielsweise die Fahrt zur Grossmutter nach Finnland beschreiben? Oder wie erkläre ich meinem vierjährigen Neffen meine Faszination für Schiffe? Der theoretische Versuch auf dem Papier genügt. Er öffnet den Blick. Eine Reise durch den Alltag – auch wenn sie uns nicht vor grundsatzphilosophische Fragen stellt – kann unserer Wahrnehmung und damit unserem Schreiben viel Gutes tun.