Mani Sokoll habe ich das erste Mal als Organisatorin des Open-Air Kinos in Baden getroffen. Später sind wir uns bei verschiedensten Gelegenheiten, beispielsweise bei einer Projektpräsentation in Leutwil und später für ein Portrait wieder begegnet. Wer mehr über ihre aktuelle Arbeit in Nicaragua erfahren möchte, einfach www.manisokoll.ch konsultieren

Was sagst Du zum Stichwort „Gleichberechtigung“? Im Augenblick lebe ich in Nicaragua, wo dieses Thema leider immer noch ganz stark im Argen liegt. Frauen sind weniger wert, häufig Opfer von innerfamiliärer Gewalt und Machogehabe. Es fällt schwer, dies als Europäerin zu akzeptieren. Und dabei stelle ich fest, wie gut es diesbezüglich in der Schweiz ist. Hoffnung gibt es hier allerdings mit der neuen Generation. Je besser ausgebildet, desto klarer stehen auch junge Männer zu einer Gleichberechtigung und setzen sich für Veränderungen ein. Darum lege ich in meiner täglichen Arbeit mit Jugendlichen grossen Wert auf die Genderfrage.

Was ist Dein Lieblingsbuch? „Solange du bei uns bist“ (Original: Lone Wolf) von Jodi Picoult. Neben dem spannenden und süffigen Schreibstil beeindruckt das Buch durch die komplexe Faktenlage und vielschichtige Beschreibung der Charaktere. Und weil es wunderbar aufzeigt, dass es im Leben verschiedene Sichtweisen derselben Situation gibt. Dass man mit Beharren auf seiner Position und Rechthaben-Wollen in gewissen Lebensmomenten unweigerlich scheitert. Es bestätigt mich in meinem Streben danach, Situationen und Menschen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. Was mich auch hier in Nicaragua immer wieder stark beschäftigt.

Wem würdest Du das Buch empfehlen? Allen, die tiefgründige Literatur schätzen und gerne denken beim Lesen, sowie allen, die Schwierigkeiten zeigen, sich in andere hineinzufühlen. Das Buch lässt einem auch nach der letzten Seite nicht einfach los.