Ich sitze im Publikum des marotte-Figurentheaters als ich dem kleinen Wesen zum ersten Mal begegne. Mit dem Mut eines Entdeckers macht es sich auf, herauszufinden, wer es sei. Es begegnet einem Nilpferd, einem Vogel, einem Fisch - und immer lernt es Gemeinsamkeiten zwischen sich und dem Tier gegenüber kennen. Doch einen ganz und gar gleichen Kameraden findet es nicht. So bleibt es irgendwann für sich mit der verzweifelten Frage: "Bin ich denn keiner? Nicht mal ein kleiner irgendeiner?" Bis die befreiende Erkenntnis folgt: "Ich bin ich." Diese wunderschöne Geschichte stammt von Mira Lobe. In liebevoller Sprache wird die existentiellste aller Fragen beantwortet und gleichzeitig alles offen gelassen. Denn mit welchen Eigenschaften das "Ich" sein Wesen füllen wird, kann nur die Zukunft zeigen. Ebenso lädt dieses offene Ende die Kinder ein, herauszufinden, welche Eigenschaften in ihnen stecken. Wie viel Kraft haben Hände und Füsse? Will ich malen, basteln oder bauen? Mag ich die Sonne oder den Regen? "Ich bin ich" macht fast alles möglich.