Ich hatte in der Bezirksschule eine Lehrerin, die ihren eigenen Vornamen nicht wirklich mochte. Sie hat dann irgendwann, als sie sich ausführlicher damit befasst hat, beschlossen ihn zu ändern. Nicht komplett, sondern ein Wechsel der Version zu Rätoromanisch. Ich fand ihren Namen eigentlich schön. Mit meinem eigenen hatte ich mich da schon angefreundet. Auch wenn ich ihn als kleines Mädchen zu fremd und kompliziert fand. Heute ist davon keine Rede mehr. Vielleicht ist der "Wähle-dir-deinen-Namen-Tag" am 9. April darum ganz praktisch. Man kann einen Tag lang jemand anderes sein. Oder dem eigenen Eigenschaftenpaket eine neue Etikette verleihen. Doch man muss sich nicht festlegen. Man kann die entstehenden Gefühle beobachten, vielleicht seine Lehren für den Alltag daraus ziehen. Und wem der getestete Name langfristig gute Dienste leistet, der kann sich immer noch für eine komplette Änderung entscheiden.