Ins Leben gerufen wurde dieser kuriose Feiertag vom Bund deutscher Friedhofsgärtner. Warum allerdings am dritten Wochenende im September statt November war nicht herauszufinden. Zielsetzung: Auf die Bedeutung des Friedhofs und moderner Trauerkultur aufmerksam zu machen. Ich muss bereits beim Niederschreiben des Begriffs schmunzeln: "Moderne Trauerkultur". Immer noch wird an Beerdigungen hauptsächlich Schwarz getragen. Als meine Schwestern und ich uns für die Bestattung unserer Mutter in deren Lieblingsfarbe, nämlich Rot kleideten, haben wir einige Menschen irritiert. Und der Friedhof selbst? Viele Familien geraten darüber in Streit, wer sich um das Grab eines verstorbenen Verwandten kümmern soll. Das spricht nicht gerade für die Lebendigkeit schöner Erinnerungen. Da hat die Variante sich angehenden Ärzten zum Sezieren zur Verfügung zu stellen, schon fast etwas Sympathisches. Und die schottische Variante gefällt mir richtig. Dort sind Friedhöfe ein Ort des Lebens. Die Menschen gehen dort picknicken, nutzen die schönen Grünflächen schon mal zum Frisbee spielen während andere in Ruhe ein Buch lesen. So werden die Toten zu einem Teil des Lebens und eine Erinnerung kann Wurzeln in den Köpfen der Menschen schlagen ohne zu schmerzen.