Geht es Ihnen auch so? Sie greifen sich den Mantel von der Garderobe, den sie schon lange in die Reinigung bringen wollten. Sie leeren seine Taschen, da halten Sie eine Rechnung in den Händen, die Sie im Finanzordner ablegen wollen, aber vorher muss sie noch gelocht werden. Sie finden den Locher im Büro Ihres Mannes, woraus Sie auch gleich noch den Dessertteller entfernen. Ach ja - die Spülmaschine wollten Sie auch noch einräumen und laufen lassen. Endlich packen Sie den Mantel in eine Tasche, nehmen das zu entsorgende Pet mit - denn im Einkaufsladen gegenüber der Reinigung lässt sich noch was fürs Abendessen besorgen. Sie parken vor der Reinigung und stellen mit Schrecken fest, dass das Institut vor einer halben Stunde Feierabend gemacht hat. So geht es mir ehrlich gesagt nicht selten. Ich gerate vom Hundertsten ins Tausendste und habe dennoch das Gefühl, nichts geschafft zu haben. Der "Genügend-Zeit-Tag" fordert einem dazu auf, sich Zeit für die wichtigen Dinge des Lebens zu nehmen. Ich verwende ihn dazu, mir klar zu machen, was ich will: Genügend Zeit für weniger Chaos.