Der Autor Franz Hohler begleitet mich als Leserin seit Schulbeginn. "Tschipo" hat mir in der ersten Klasse zwar gefallen, doch noch keine tieferen Spuren hinterlassen. Ganz anders "Die Rückeroberung" - sie hat in meinem Kopf Wurzeln geschlagen. Nicht zu vergessen die Hin- und Hergeschichten zwischen Hohler und Jürg Schubiger - das beste Beispiel für wechselseitige Inspiration. Ihren Anfang nahm Hohlers Schriftstellerei während des Studiums von Germanistik und Romanistik an der Uni Zürich. 1965 führte er mit "pizzicato" sein erstes Soloprogramm auf. Dessen Erfolg ermutigt ihn, die Uni zu verlassen, sich ganz auf die Kunst zu konzentrieren. Seither schreibt er mindestens ein Buch pro Jahr oder mehr. Ihn an Lesungen zu erleben, ist beeindruckend. Durch seine schlichte Darstellung gewinnen die Texte an Raum. Die Phantasie, welche in seinen Geschichten zur selbstverständlichen Wahrheit wird, entfaltet sich. Seit über 30 Jahren verheiratet, Vater von zwei Söhnen, pflegt er seine Leidenschaft für Sprache mit schweizerischer Disziplin. Er ist ein Chronist der Phantasie, auf den man sich unbedingt einlassen sollte.