Ich telefoniere gerne und das schon immer. Ich kann stundenlang mit Menschen sprechen, selbst wenn ich sie ein paar Stunden zuvor noch persönlich gesehen habe. In den vergangenen Wochen habe ich von diesem Talent profitiert. Denn zu Hause bleiben, Homeoffice machen, bedeutet die Zahl der Kontakte sinkt. Viele "Nettigkeiten" des Alltags entfallen. "Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag", vom Buschauffeur an der Endhaltestelle gesprochen. Wer ist sich bewusst, wie wertvoll dieser eine Satz ist? Allein in den eigenen vier Wänden fühlt man sich schnell unsichtbar. Meine Massnahme dagegen sind "Telefondates". Ich vereinbare mit Freunden Tag und Uhrzeit für ein Gespräch. Damit stelle ich sicher, dass ich anwesend bin - in jeder Hinsicht. Ich checke nicht parallel Mails, ich räume nicht die Küche auf oder lege Wäsche zusammen. Ich setze mich auf die Couch und höre zu, gebe Antwort, werde unzählige Worte los. Wenn ich mich verabschiede, habe ich neue Energie für den Alltag. Die Begegnung hat mich inspiriert - durchs Telefon und ich bin so glücklich, dass es diese Maschine im 18 Jahrhundert für mich erfunden worden ist!