Zwischen Buchdeckeln verbergen sich Welten. Reiseleiter durch literarische Glücksgefilde spielen Erwachsene unterschiedlichster Institutionen am 13. November an der Schweizer Erzählnacht. Zum Motto «So ein Glück! Che felicità! Quel bonheur! Tge ventira!» bietet das Schweizerische Institut für Kinder- und Jugendmedien (SIKJM) zahlreiche Materialien an. Barbara Jakob, Literale Förderung SIKJM in Zürich, schildert Abläufe im Hintergrund und spricht über ihr «Erzählnacht-Glück.»

 

Wie beginnt eigentlich die Erzählnacht? Wie kommen Motto und Slogan zustande?

Den Anfang macht das gemeinsame Brainstorming mit Vertretern vom SIKJM, Bibliomedia und der Unicef. Manchmal spielen aktuelle Ereignisse dabei eine Rolle, beispielsweise im vergangenen Jahr das Jubiläum der UN-Kinderrechtskonvention. Das muss aber nicht sein. Dem Team liegt vor allem daran, dass ein Thema Assoziationen weckt, damit möglichst viele Institutionen wie Bibliotheken, Schulen aber auch Jugendtreffs sich angesprochen fühlen.

Wie geht es weiter?

Wir machen uns an die Literaturliste. Die Mitarbeitenden vom SIKJM lesen ja permanent für unterschiedliche Projekte, unter anderem Kurse für Bibliothekspersonal, Lehrpersonen und Neugierige. Wir haben also einen Wissensfundus. Zusätzlich recherchieren wir anhand von Stichworten, was auch an Medien wie Filmen oder Hörbüchern interessant sein könnte. Dann bieten wir Input-Kurse für Veranstalter an, die mit der Erzählnacht bisher keinerlei Erfahrung haben oder sich von unseren Ideen zum Motto inspirieren lassen wollen.

Was bedeutet für Sie Glück?

In meinen Augen ist Glück nicht immer benennbar, es geht nicht um eine Liste von Tatsachen. Glück hängt mit innerer Zufriedenheit zusammen. Und wie jemand diese findet, ist individuell. Was die Erzählnacht betrifft, sind die Kurstage oft ein Glück. Ich finde es wunderbar, wenn Teilnehmende sich mit den Worten verabschieden: «Ich habe heute so viele Ideen gewonnen, ich weiss gar nicht, wie ich das alles in einer Nacht unterbringen soll. Vielen Dank.» Dann habe ich mit meiner eigenen Freude am Projekt etwas weitergeben können – das ist ein grosses Glück.