Fängt man an, sich mit einem Thema zu befassen, begegnet es einem allerorten. Im Bezug auf die interkulturellen Beziehungen Schweiz-Finnland wurde ich auf einen Artikel von Alain Claude Sulzer aufmerksam gemacht. Seine letzten beiden Bücher „Zur falschen Zeit“ und „Aus den Fugen“ wurden ins Finnische übersetzt, aber das war nicht der Grund für den NZZ-Artikel, wie er mir in einem kurzen Interview erklärt hat.

Wie sind Sie auf die Fragestellung "Einem Finnen die Schweiz erklären", die dem Artikel zugrunde liegt, gekommen?
Alain Claude Sulzer: Der Artikel hat einen etwas längeren Vorlauf. Ich wollte mich bereits anlässlich der Leipziger Buchmesse in der NZZ etwas differenzierter als andere Autoren zum Thema Masseneinwanderungsinitiative (und Reaktionen darauf) äussern, musste aber feststellen, dass ich selbst zu jenen Stereotypen zu greifen begann, die ich so langweilig und wenig nützlich finde. Also liess ich den Artikel, den ich der Redaktion bereits zugesagt hatte, wieder fallen. Als ich dann kurz Zeit später ein paar Tage in Finnland verbrachte, ergab sich der Artikel ganz von allein - nachmittags auf dem von der Sonne beschienen Hotelbett liegend. Ich konnte die individuellen (und natürlich keinesfalls repräsentativen) Eindrücke mit dem Thema verbinden, das ich eben noch für unbehandelbar gehalten hatte. Ich hatte zuvor gar nicht daran gedacht, etwas darüber zu schreiben.
 
War dies Ihre erste Reise nach Finnland?
 Alain Claude Sulzer: Ich war bereits vor etwa zwei Jahren zur Buchmesse in Helsinki, damals erschien mein erstes Buch auf Finnisch,


Wie haben Sie Finnland und die Finnen jenseits der "Erklärungsfrage" erlebt?
Alain Claude Sulzer: Im Grunde wenig anders als andere Länder in Europa und als andere Europäer. Ich würde mich hüten, zu verallgemeinern.

(Wer mehr über den Autoren und seine Bücher erfahren möchte, findet die Infos auf www.alainclaudesulzer.ch)