Kaum zu glauben, aber das Terrassenbad Baden wird bald 90 Jahre alt. Auf 33000 Quadratmetern wurde 1932 das dreistufige Konzept realisiert, welches bis heute erhalten geblieben ist. Die oberste Etage birgt Eingang, Garderobe, Spielwiese und Restaurant. In der Mitte sind Planschbecken und das legendäre Wellenbad entstanden. Die Schwimmerinnen und Schwimmer freuen sich auf der 3. Ebene über das 50x18 Meter grosse Becken. «Nicht zu vergessen die Wasserrutsche und das separate Sprungbecken», fügt Michael Steger. Der gelernte Reisekaufmann ist seit 2014 als Bademeister tätig. «Sowohl im Terrassen- wie im Hallenbad.» Michael Steger lächelt bevor er weiterspricht, «aber draussen gefällt es mir schon besser.»

Der Frühdienst beginnt um 7 Uhr mit Chlor- und pH-Wert-Messungen des Wassers. «Man stellt Sonnenschirme auf, füllt die Durchlaufbecken, fegt Laub zusammen oder mäht den Rasen.» Mit dem Öffnen der Badi tritt die Mittelschicht an. «Jetzt beginnt die Aufsicht an den Becken.» Michael Steger ist sich der Verantwortung, die er in diesem Moment übernimmt, sehr bewusst. «Als Schwimmer bin ich langjähriges Mitglied der SLRG. Mit dem Rettungsschwimmer-Brevet wollte ich anfangs einfach mein Engagement vielfältiger machen. Aber dann hats mich gepackt.» Michael Steger gewann an der «Lifesaving European Championships» im vergangenen Jahr zehn Medaillen. «Aber ich bin sehr dankbar, dass ich als Bademeister noch nicht mit schweren Unfällen konfrontiert war.» Das habe sicher auch mit den Präventionsmassnahmen der Badi zu tun. Unter 10jährigen würde beispielsweise nicht ohne Begleitung Einlass gewährt. Am Sprungturm sei geregelt, dass nur eine Person jeweils das Fünf- beziehungsweise Zehnmeter-Brett betreten dürfe. «Es geht darum die Übersicht zu behalten, damit man vorausschauend handeln kann.»

Was wünscht sich Michael Steger für seine Arbeit als Bademeister? «Den Respekt der Gäste», antwortet er direkt. «Der Weg zum nächsten Abfalleimer beträgt durchschnittlich zwei Meter. Überall stehen portable Aschenbecher bereit. Und doch verbringen wir täglich Stunden mit Aufräumen.» Gefährlich werde es, wenn obwohl verboten, Getränke in Glasflaschen konsumiert würden. «Mal ganz abgesehen vom üblichen Musikhören ohne Kopfhörer.» Michael Steger hält einen Moment inne bevor er weiterspricht. «Das Terrassenbad soll ein Ort sein, an dem sich alle Gäste wohlfühlen. Es ist ein bisschen Ferienzeit mitten im Alltag. Dafür setzen wir Bademeister uns ein.»