Da ich mit 16 Jahren meinen allerersten gedruckten Artikel über eine Lesung von Federica de Cesco geschrieben habe, dachte ich mir, das wäre doch etwas für diese Kolumne. Viel Vergnügen

 

Eine Vorlesung von Federica de Cesco, das ist ein Ereignis. Diese faszinierende Frau, die sich genau so wenig in eine Schublade stecken lässt wie ihre Bücher, kommt nach Spreitenbach. Eine spannende Angelegenheit. Würde das Bild, das ihre Leser von ihr haben, sich bewahrheiten? Die Lesung begann pünktlich und die Spannung knisterte. Eine schmale, einfach und doch elegant gekleidete Frau präsentierte sich. Das Auffallendste waren ihre Augen. Sie waren klar, versuchten jedes Gesicht wahrzunehmen und gleichzeitig schienen sie Funken zu versprühen. Der Funke sprang über. Frau de Cesco, privat Kitamura, verstand es, ihre Gäste aus der Reserve zu locken. Es wurden Fragen über Fragen gestellt, und sie beantwortete alle freundlich, mit Witz und sprühendem Charme. Sie erzählte aus ihrer Kindheit, berichtete von ihren Reisen und bot einen Einblick in die Arbeit einer Schriftstellerin. Aber was die Zuhörer wohl am meisten fesselte, war die Art ihrer Anteilnahme. Man hatte nicht das Gefühl, sie sei gekommen, um zu reden. Sie war gekommen um Menschen kennenzulernen. Kurz vor fünf durften Frau de Cesco noch die mitgebrachten Bücher zum Signieren vorgelegt werden. Auch dabei blieb immer noch Zeit für ein persönliches Wort. Weit und breit sah man strahlende Gesichter. Die Lesung war zu einem interessanten Dialog geworden, und man darf sie als grossen Erfolg bezeichnen. Hoffen wir, dass Federica de Cesco mit ihren Büchern noch manches Bild in unsere Köpfe malt.