Ich weiss nicht, wie viele Bücher von Enid Blyton ich in meiner Teenagerzeit gelesen habe - inklusive ihrer eigens verfassten Lebens- und Schreibensgeschichte. Ihre Produktivität beeindruckte mich. Ihr sonstiges Leben interessierte mich ehrlich gesagt nicht wirklich. Der Film "Enid" mit Helena Bonham Carter änderte das auf schmerzliche Art. Darin wird gezeigt, wie sie dem Schreiben ihr ganzes Leben widmete, um Bestätigung zu erfahren. Doch gleichzeitig scheint sie diese gar nicht wahrnehmen zu können. Sie war zweimal verheiratet, hatte zwei Töchter, denen gegenüber sie sich im Film äusserst distanziert verhält. Es scheint immer so als erschaffe Enid Blyton eine eigene Realität, um die echte besser ignorieren zu können. Die Alzheimer Erkrankung zum Ende ihres Lebens wirkt wie eine Bestätigung dieser These. Leben und Traum scheinen sich im Wege gestanden zu haben. Ich hätte der Autorin, die so viele Mädchen und Jungen durch ihre Bücher begeistert hat, mehr eigenes Glück gewünscht.