Was hat eine Frau gelesen, die 1943 geboren wurde und selbst bis heute über 40 Bücher geschrieben hat? Und wie viele dieser gelesenen Werke wurden von Autorinnen erschaffen? Elke Heidenreich verrät's  in "Hier geht's lang". Ich habe das Buch verschlungen, es erinnerte mich in vielerlei Hinsicht an meinen Bildungsweg. Auch wenn ich nicht mit den Abenteuerbüchern von Enid Blyton begonnen habe, sondern mit "Hanni und Nanni" und "Dolly", las ich dennoch den "Trotzkopf" und das "Nesthäckchen". Beides lief noch vor meinen Teenagerjahren als Serie im Fernsehen. Von der Frage, wie sich geistige Selbstständigkeit und der Zwang zur angepassten Weiblichkeit ausbalancieren lassen führte der Weg schnell in die innere Einsamkeit und die darausfolgenden Dramen. "Hier geht's lang" war für mich Wiederbegegnung und Inspiration. Man braucht das Buch nicht als Wegweiser zu verstehen. Aber als Reiselektüre taugt es auf jeden Fall.