Ich stehe mitten unter ihnen: Frauen jeden Alters, die von Brustkrebs betroffen sind. Manche haben ihre Partner mitgebracht. Da sind Töchter, Enkel. Aber auch Menschen ohne die Schwere in der eigenen Geschichte. Sie wollen geben, weil es ihnen wichtig ist. Auf meiner Fotorunde habe ich eine Mutter und ihre zwei Söhne kennengelernt. "Ich war schon öfter beim Pink Ribbon Charity Walk im Zürcher Letzigrund, einfach weil ich Solidarität wichtig finde." Der Ältere ihrer beiden Buben habe sie auch schon begleitet. "Aber der Lichtspaziergang ist eine Premiere." Ein Ereignis mit ernstem Hintergrund, denn die Krebsdiagnose vom "Grosi" der Jungs ist keine zwei Wochen her. Eine andere Familie ist mit drei Generationen vertreten. Ich erfahre, dass die Mutter genetisch verursacht an Brustkrebs erkrankte. Zwei von drei Töchtern haben dasselbe Gen. Eine hat sich für eine Mastektomie entschieden. Für die andere kam das Testergebnis schon zu spät. Sie meisterte Schwangerschaft und Chemotherapie. An diesem Abend tollt sie mit ihren Kindern über den Badener Bahnhofsplatz. Ich schlucke mehrfach, um die Tränen am Fliessen zu hindern. Überall auf dem Platz scheint die Energie nur so zu sprudeln - obwohl diese Frauen und ihre Liebsten Unglaubliches hinter und vor sich haben. Ich selbst bin an diesem Abend einfach dankbar. All die Menschen mit denen ich gesprochen habe, vertrauten mir. Alles echt, keine Floskeln. Respekt und Mitgefühl nach allen Seiten. Ich stelle mir vor, wie jedes Licht in den pinken Lampions dieses "Berührtsein" in die Welt hinaus trägt - wer weiss, was daraus entstehen könnte...

(Momentaufnahme vom Pink-Light-Lichtspaziergang in Baden. Infos zum Anlass in Aarau vom 18.10.2023 auf www.krebsliga-aarau.ch)