Ich stelle mir vor Tommi und ich lebten mit dutzenden anderen Familien in einem Zelt. Unser Hab und Gut hätte in einem Rucksack Platz. Wir besässen die Kleider, die wir am Leibe trügen. Unser Zuhause haben wir verlassen, weil es von der Natur zerstört oder schlimmer noch durch einen Krieg bedroht wurde. Alles, was einst unseren Alltag geprägt hätte, wie Beruf oder Lebensumgebung, wäre Vergangenheit. Schon die Vorstellung produziert ein Angstgefühl in meiner Brust. Das Atmen fällt schwer. Am 3. Dezember ist in den USA der Dach-über-dem-Kopf-Tag, der einem daran erinnern soll, wie wenig selbstverständlich unser geordnetes Leben ist. Für mich liegt in diesem kuriosen Feiertag unbekannter Gründer die Aufforderung zur Dankbarkeit. Statt den ganzen Monat irgendwelchen Geschenken hinterher zu jagen einen kurzen Moment innehalten, sich umsehen, und mit einem Danke im Kopf tief einatmen. Oder noch besser, sich bei jemandem bedanken, der immer wieder viel leistet und dessen Werk selten gewürdigt wird. Es gibt viele Arten, seiner Dankbarkeit Ausdruck zu verleihen, probieren sie es aus...