Drei Worte - drei Schreibexperimente - drei Mutige - und ich die Glückliche, darf einen kleinen Einblick in die Kreativität der Teilnehmenden geben. Liebe Lesende, lassen Sie sich inspirieren, wer isst bei Ihnen Risotto?

 

Nun sahs ich im Dunkeln. Im Dunkeln alleine mit ner Waschmaschine... Der Strom ist nur noch so lang gelaufen bis das Risotto gar war. Ja, da kam mir die Idee, ein Kristalllüster war noch auf dem Estrich... so richtig alt und staubig. Schnappte mir ne Kerze und tappte in den Estrich ohne zu stürzen. Angekommen seh ich den Lüster.. Ganz staubig und dunkel im Karton versteckt. Nun Gott sei dank hab ich noch ein Bäseli verlassen auf dem Estrich gelassen. Abgestaubt glitzern mir die Kristalle, die Kerzenhalter entgegen. Vorsichtig transportiere ich den Leuchter über die Waschmaschine...

 

Guete Morge mitenand

Ich wollte nur schnell sagen, dass ich eigentlich zu müde bin, eine Geschichte zu schreiben. Nachdem ich gestern in meiner Stube mit der Frühlingsputzete begonnen habe und sogar auf die Leiter gestiegen bin, um meinen Kristalllüster feucht abzuwaschen, habe ich heute Morgen meine Waschmaschine mit den Putztüchern gefüllt. Ausserdem habe ich meine Tochter heute zu einem feinen Risotto eingeladen. Ihr seht, ich habe einfach keine Zeit fürs Geschichteschreiben.

E liebe Gruess

 

Der Kristalllüster lag in tausend Teile zerschmettert auf dem Küchenboden. Hinter dem Haus war ein nervtötendes Zetermordio zu hören und die Polizeisirene, welche in diesem Moment rasend schnell näher kam, hatte etwas erschreckend Endgültiges an sich. War da nicht auch ein Schuss gefallen?
Was war geschehen? Die Waschmaschine klappte hektisch und mit einem lauten Klacken ihre runde Glastüre zu und schaltete den Spülgang ein. Das war ihre Art, mit unangenehmen Tatsachen umzugehen. Der Eindringling versuchte gerade panisch auf allen Vieren durch die Hintertür zu entkommen. Knie und Hände waren gespickt voller Kristallsplitter. Blutspuren verliefen sich auf dem weissen Plattenboden.  Die Waschmaschine beendete entsetzt ihr Spülprogramm und warf mit lautem Heulen und Zittern den Schwingautomatismus an.
Der Einbrecher warf sich mit letzter Kraft gegen die Türe, nachdem sich ihm das Risotto, welches in der Pfanne vor sich hinbrodelte auf einer grossen Kelle schmerzhaft an den Hinterkopf geknallt hatte. Die Türe gab augenblicklich nach und katapultierte den grossen Mann nach draussen. Er hatte sich zu früh gefreut. Denn das Geschrei von vorhin gehörte zu niemand anderem als zum ständig aggressiven Gockel des Nachbarn. Es wurde augenblicklich still, gespenstisch still. Ab diesem Moment wurden Einbrecher, wie auch Gockel von niemandem mehr gesehen.
Die Polizei wunderte sich über einen zerschmetterten Kristalllüster, eine laut heulende Waschmaschine und ein Risotto, welches hätte vor sich hinblubbern sollen. Alles was blieb, war ein Duft nach Safran, Weisswein und Pilzen.
Was war geschehen? Auflösung vielleicht ein anderes Mal zu neuen Stichworten.