"Rope of Solidarity" stand auf einem Flyer, den ich kürzlich in meiner Post gefunden habe. 100 von Brustkrebs Betroffene aus ganz Europa steigen auf das Breithorn bei Zermatt. Maat-Film hat bei der Frauenzentrale Aargau angefragt, wie man einer Filmvorführung von "Rope of Solidarity" gegenüber stünde. Die Frauenzentrale hat sich mit der Krebsliga Aargau, frauenaargau sowie Bildung Mobil der Römisch-Katholischen Kirche zusammengetan und eine exklusive Premiere auf die Beine gestellt. Das Odeon in Brugg war für einen Sonntagmorgen mehr als gut besucht. Für mich erfreulich: Darunter auch verschiedene Pärchen. Das Filmgeschehen nimmt mich nicht von Anfang an gefangen. Hat er doch mit den Interviews der Frauen, die in die Geschichte der Bergbesteigung eingearbeitet werden, eine journalistisch geprägte Form. Doch die Schilderungen werden persönlicher. Eine Teilnehmerin erzählt davon, dass auch die Freunde ihrer Söhne an ihrem Befinden Anteil genommen hätten. Das erinnert mich an mein Umfeld während der ersten Krebserkrankung meiner Mutter. Eine andere spricht ganz offen über ihre Partnerschaft. "Die Brüste haben in unserem Intimleben eine wichtige Rolle gespielt. Darum fragte ich mich schon, wie mein Mann nach der Operation auf mich reagiert." Der Mut der Frauen Ängste, Befürchtungen, Erlebtes und Erlittenes so direkt zu benennen, ist beispielhaft. Es geht nicht darum zu allen Äusserungen zu nicken. Im Gegenteil. Für mich zeigt "Rope of Solidarity" wie viel Kraft entsteht, wenn die Verschiedenartigkeit der Menschen einer Gruppe zum Reichtum auf dem gemeinsamen Weg wird. Ich hätte mir für meine Mutter ein solches Ereignis gewünscht. In ihrem Geiste geniesse ich die Inspiration eines Films wie "Rope of Solidarity".