Ich weiss gar nicht mehr, durch wen ich Franz Hohlers und Jürg Schubigers Hin- und Hergeschichten kennengelernt habe. Aber die spielerische Art, sich selbst und ein Gegenüber zum Schreiben zu animieren, ist mir im Gedächtnis geblieben. Susanne Karrer und ich haben allerdings die Regeln erweitert. Sie zeichnet, ich schreibe:

 

Noch nie habe ich so etwas Leckeres getrunken, dachte der Fuchs. An den Becher in seinen Pfoten hatte er sich schon fast gewöhnt, der Trinkhalm brauchte etwas mehr Übung. Doch wer hatte auch behauptet, dass er es bei einem Waldbeeren-Tauwasser bewenden lassen würde? Mindestens einen zweiten Becher würde er sich besorgen. "Das Zeug schmeckt fürchterlich", maulte der Wolf. "Dieses Brennnessel-Pfefferminzzeug könnt ihr gleich wieder von der Karte nehmen", beschwerte er sich bei der Eule. "Abwarten", antwortete diese. "Die Sortimentsgestaltung wird erst nach mindestens zehn Menschen neu verhandelt. "Zehn Menschen", hallte es im Kopf des Wolfes nach. Er wurde nachdenklich. "Und ich darf wirklich keinen von denen beissen? Ich krieg nicht mal einen prozentualen Anteil? Schliesslich trage ich doch mit meiner Konsumation", er deutete auf den Becher bevor er fortfuhr "auch zum Erfolg des Projekts bei." Die Eule schüttelte energisch den Kopf. "Wenn du wirklich etwas zu dem Projekt beitragen willst, werde Vegetarier."

 

Wer mehr von Susanne Karrers Arbeiten sehen möchte, werfe einfach einen Blick auf ihre Homepage www.susanne-karrer.ch